Reaktionsharze sind vielfältige „Problemlöser“.

Überwiegend werden sie zur Herstellung von Industrieboden, für Abdichtungen oder zum Fugenverguss eingesetzt. Sie bestehen im Allgemeinen aus 2 Komponenten, werden im flüssigen Zustand an der Baustelle gemischt sowie verarbeitet und härten durch chemische Reaktion in sehr kurzer Zeit aus.
Reaktionsharze können bei entsprechender Auswahl und Zusammensetzung einerseits hohe mechanische Festigkeiten und andererseits sehr hohe Flexibilitäts- und Dehnungskennwerte sowie Widerstandsfähigkeit gegen Chemikalien und Witterungseinflüsse erreichen.

Diese Reaktionsharze werden angewendet:

  • Epoxidharze (EP)
  • Methylmethacrylatharze (MMA)
  • Polyurethanharze (PUR)

Sie werden je nach Anforderung in unterschiedlichen Schichtdicken von üblicherweise 1 — 10 mm (Mörtel und Estrich auch dicker), in verschiedenen Dekoren, wie uni-pigmentiert, mit Farbchips oder Farbsanden‚ sowie in sehr unterschiedlichen Rutschfestigkeitsklassen hergestellt. Hierzu werden zusätzlich Füllstoffe, Pigmente oder weitere Additive benötigt.

Wie funktionieren Reaktionsharze?

Reaktionsharze sind auf Basis der Acryl- und Methacrylsäureester aufgebaut. Ihr Hauptbestandteil ist das Methylmethacrylat (MMA). Die Härtung (Polymerisation) der Reaktionsharze erfolgt durch Zugabe eines Härterpulvers (Peroxid) als zweite Komponente, das die chemische Reaktion sogar bei tiefen Temperaturen unter O “C sicher in Gang setzt und selbst nicht in die Eigenschaften des Endproduktes eingreift.
Die Menge an Härterpulver muss deshalb bei den Reaktionsharzen gemäß Temperaturtabelle dosiert werden. Ist der Härtungsvorgang einmal eingeleitet, kann er nicht mehr unterbrochen werden.


Die Vorteile auf einen Blick:

  • Aushärtung auch bei sehr tiefen Temperaturen (Sondereinstellung bis -25 °C)
  • Bereits 2 Stunden nach der Verlegung voll belastbar
  • Überarbeitbar, exzellente Zwischenhaftung auch auf alten MMA-Belägen
  • Rutschfestigkeitsklassen von glatt bis rau (EIS - R13)
  • Ausgezeichnete Alterungs- und Witterungsbeständigkeit, kein Verkreiden, kein Verspröden
  • Schutz gegen hohe mechanische und chemische Beanspruchungen
  • Dekorative Oberflächengestaltung
  • Hygienisch und leicht sauber zu halten

Beschichtungen und -mörtel auf der Basis von schnellhärtenden Reaktionsharzen haben sich für Ausbesserungen bzw. Sanierungen von Betonflächen aller Art ausgezeichnet bewährt. Sie werden auch im Ingenieurbau als Polymerbeton in immer größerem Maße verwendet.